Quinoa

Rot, schwarz oder weiß – in welchen Farben verkauft Ihr Supermarkt Quinoa? Und, viel wichtiger: Warum sollten Sie zugreifen?

von Carola Zenke-Philippi

Quinoa wird in Südamerika angebaut und zählte schon vor Tausenden von Jahren zu den Grundnahrungsmitteln der Inka. Obwohl es in Gerichten normalerweise ähnlich verwendet wird wie Bulgur, Couscous und Reis, gehört es zur Familie der Fuchsschwanzgewächse und nicht zu den Getreiden. Quinoa ist also nicht mit Weizen, sondern mit Spinat, Mangold und Roter Bete verwandt. Als sogenanntes Pseudogetreide ist es glutenfrei – interessant für Personen, die unter einer Zöliakie leiden oder Gluten nicht vertragen. Achten Sie bei einer Zöliakie jedoch darauf, dass das Quinoa nicht während der Verarbeitung mit Gluten verunreinigt wurde!

Lysin gut für Kollagenbildung

Neben einer Vielzahl an Vitaminen und Mineralstoffen enthält Quinoa alle essentiellen Aminosäuren. Besonders VeganerInnen profitieren vom hohen Lysingehalt, denn echte Getreide sind üblicherweise arm an dieser Aminosäure, die ansonsten vor allem in tierischen Produkten vorkommt. Lysin ist besonders wichtig für die Kollagenbildung und damit für das elastische Bindegewebe, das auch unsere Gefäße stabil macht.

Ein Gewinn für die Gesundheit

Auch Betain ist in Quinoa enthalten. Betain spielt eine wichtige Rolle im Homocysteinstoffwechsel und es gibt Hinweise darauf, dass es auch für eine gesunde Leberfunktion nötig ist. Darüber hinaus enthält Quinoa Phenolsäuren, die Flavonoide Quercetin und Kaempferol sowie weitere Stoffe, die für ihre entzündungshemmende Wirkung bekannt sind. Zusätzlich enthält Quinoa geringe Mengen an Omega-3-Fettsäuren, die Herz und Gefäße schützen, und, verglichen mit Getreide, eine höhere Menge an einfach ungesättigten Fettsäuren.

Auf eine gute Zubereitung kommt es an

Quinoa wird wie Reis gekocht und ist nach ca. 15 Minuten gar. Es schmeckt sowohl warm als auch kalt in herzhaften und süßen Gerichten sowie in Salaten. Dabei ist es wichtig, die Körner vor dem Kochen gut abzuspülen, denn von Natur aus enthält Quinoa Saponine als Fraßschutz. Sie sind leicht giftig und schmecken bitter. Ein großer Teil der Saponine wird bereits beim Schälen entfernt, bevor die Körner verpackt werden. Nach dem Abspülen und Kochen bleibt nur noch ein vernachlässigbarer Rest zurück.

 

Quellen

Olthof MR, Verhoef P (2005): Effects of betaine intake on plasma homocysteine concentrations and consequences for health. Curr Drug Metab; 6(1): 15-22.

Ruales J, Nair BM (1993): Content of fat, vitamins and minerals in quinoa (Chenopodium quinoa, Willd) seeds. Food Chem; 48(2): 131-136.

Tang Y, Li X, Zhang B, Chen PX, Liu R, Tsao R (2015): Characterisation of phenolics, betanins and antioxidant activities in seeds of three Chenopodium quinoa Willd. genotypes. Food Chem; 166: 380-388.

Varatharajalu R, Garige M, Leckey LC, Gong M, Lakshman MR (2010): Betaine Protects Chronic Alcohol and ω‐3 PUFA‐Mediated Down‐Regulations of PON1 Gene, Serum PON1 and Homocysteine Thiolactonase Activities With Restoration of Liver GSH. Alcohol Clin Exp Res; 34(3): 424-431.

Vega‐Gálvez, A., Miranda, M., Vergara, J., Uribe, E., Puente, L., & Martínez, E. A. (2010). Nutrition facts and functional potential of quinoa (Chenopodium quinoa willd.), an ancient Andean grain: a review. J Sci Food Agr; 90(15): 2541-2547.

 

 

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