2016: Das Jahr der Hülsenfrüchte

Linsen, Bohnen, Erbsen, Soja, Süßlupine... Gerne reichlich!

von Carola Zenke-Philippi

Huelsenfruechte

Das Jahr 2016 wurde von der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) zum „Jahr der Hülsenfrüchte“ ausgerufen, um ihren Wert für eine gesunde Ernährung zu betonen. Zu den Hülsenfrüchten, die eine Untergruppe der Pflanzengattung der Leguminosen bilden, zählt eine Reihe von Nahrungspflanzen. Bei uns bekannt sind in erster Linie verschiedenste Bohnen-, Erbsen- und Linsensorten. Auch die Sojabohne und die Süßlupine, die als Grundlage für verschiedene Milch- und Fleischersatzprodukte dienen, gehören dazu!

Hülsenfrüchte sollten, wie auch Gemüse, Obst und Vollkornprodukte, reichlich gegessen werden. Sie dienen als Proteinlieferanten und machen durch komplexe Kohlenhydrate und viele Ballaststoffe lange satt. Insbesondere in einer pflanzenbasierten Ernährungsweise spielen sie eine wichtige Rolle, denn hier kann die Zufuhr der Aminosäure Lysin unzureichend sein, auch wenn insgesamt kein Proteinmangel besteht. Lysinreiche pflanzliche Lebensmittel sind insbesondere Hülsenfrüchte, Sojaprodukte, Amarant und Quinoa. Veganer sollten hiervon täglich mehrere Portionen zu sich nehmen, um ihren Lysinbedarf zu decken.

Aber nicht nur für Veganer sind Hülsenfrüchte wichtige Quellen für pflanzliches Eiweiß. Alle sogenannten Blue Zones (Buettner, 2009), wissenschaftlich untersuchte Regionen mit besonderer Langlebigkeit, haben als gemeinsames Kennzeichnen, dass die Menschen dort als Hauptproteinquelle Hülsenfrüchte verzehren. 

Rezepte

Traditionell werden Bohnen, Linsen und Erbsen in Deutschland zum Beispiel zu Eintopf verarbeitet, als Bohnen mit Speck serviert oder in Schwaben als Linsen mit Spätzle gegessen. Das ist nicht jedermanns Sache. Aber Hülsenfrüchte können weitaus mehr! Tofu, Rote Linsen und Kichererbsen sind vielseitig einsetzbar, z. B. als Einlage in Currys, als Türkische Linsensuppe und als Brotaufstrich oder Dip. Ihr liebstes Hülsenfruchtrezept können Sie auf der Webseite der FAO hochladen. In der Datenbank finden Sie (allerdings nicht auf Deutsch) kreative und ungewöhnliche Rezepte aus allen Regionen der Welt.

Gut für die Bodenfruchtbarkeit

Der Anbau von Hülsenfrüchten hat darüber hinaus positive Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit des Ackerbodens, denn diese Pflanzengattung ist mit Hilfe von Bakterien in der Lage, Luftstickstoff aufzunehmen. Die Bakterien siedeln sich in kleinen Knöllchen in den Wurzeln an und machen hier den Luftstickstoff für die Pflanze verfügbar. Im Austausch werden sie von der Pflanze mit Nährstoffen versorgt. Sterben Pflanze und Bakterien, steht der gebundene Stickstoff im Boden zur Verfügung. Insbesondere in der biologischen Landwirtschaft spielen Leguminosen, zu denen auch Klee gehört, daher eine wichtige Rolle bei der Düngung. Auch im konventionellen Landbau wird ihr Anbau jedoch durch neue Vorschriften gefördert, sodass Erbsen oder Ackerbohnen jetzt wieder öfter als Feldfrucht anzutreffen sind.

 

Buettner D (2009): The Blue Zones: Lessons for Living Longer From the People Who’ve Lived the Longest. National Geographic Society, Washington D.C.

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