Machen digitale Medien unglücklich?

von Harald Wolf

Am 20. März wird der internationale Tag des Glücks gefeiert. Die Vereinten Nationen haben diesen Tag initiiert, um daran zu erinnern, welche Bedeutung Glück und Wohlergehen für das Leben der Menschen hat.

Laut den Ergebnissen einer Studie aus Amerika2, bei der eine Million Jugendliche befragt wurden, schlägt die Nutzung von Smartphone & Co. schon ab einer Stunde täglich auf das Gemüt: Die Vielnutzer sind unglücklicher, unzufriedener und weniger selbstbewusst als jene die einen moderaten Umgang mit den digitalen Medien pflegen1,2.

Der kontinuierliche Anstieg der Smartphone-Nutzung, der 2012 noch bei 37 % lag und 2016 bereits bei 89 %, wurde hierbei in Zusammenhang mit dem gesunkenen psychologischen Wohlbefinden gesetzt. In Deutschland nutzen laut einer Studie bereits 97 % der Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren ein Smartphone3. Die Nutzung von audiovisuellen Medien einschließlich PC lag 2016 bei den 14 bis 19-Jährigen und 5 ½ Stunden pro Tag4.

Untermauert werden diese Ergebnisse mit einer Studie des Pew Research Center und The Associated Press-NORC Center for Public Affairs Research. Schüler der 8. und 10. Jahrgangsstufe beispielsweise, die sich insgesamt 10 bis 19 Stunden in der Woche in sozialen Medien, Chats oder Computerspielen aufhielten, gaben 41 % häufiger an unglücklich zu sein, als jene Jugendliche der gleichen Jahrgangsstufe, die nur 1-2 Stunden pro Woche die neuen Medien nutzten. Sie verbrachten stattdessen wesentlich mehr Zeit mit Sport und lesen und trafen ihre sozialen Kontakte außerhalb der digitalen Welt.

Es muss keine völlige Abstinenz von Internet & Co. sein; auch diese macht nicht glücklicher. Auf die richtige Mischung kommt es an. Die Wissenschaftler raten daher, die Nutzung digitaler Medien auf max. zwei Stunden pro Tag zu begrenzen und mehr sportliche Aktivitäten und persönliche soziale Kontakte in den Mittelpunkt des Tages zu stellen.

Das richtige (Glücks)-Rezept scheint also folgendes zu sein: mehr Zeit mit Freunden und sportlichen Aktivitäten verbringen und digitale Medien begrenzt nutzen!

Quellen:

  1. Ärzteblatt: „Digitale Medien machen Jugendliche unglücklicher“, 23.01.2018 https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/88704/Digitale-Medien-machen-Jugendliche-ungluecklich
  2. http://www.monitoringthefuture.org/
  3. Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest:“JIM-Studie 2017 – Jugend, Information, (Multi-)Media“, https://www.mpfs.de/studien/jim-studie/2017/
  4. ARD-Werbung SALES & SERVICES GmbH 2017:“Media Perspektiven Basisdaten 2016“ S. 69/70. http://www.ard-werbung.de/fileadmin/user_upload/media-perspektiven/Basisdaten/Basisdaten_2016_Inhalt_komplett_verlinkt.pdf

 

Zurück