Veganes Vitamin D3
Einfach nur teuer oder konsequent?
von Harald Wolf
Bereits in unserem letzten Blogpost hatten wir beleuchtet, dass eine konsequente Einnahme von Vitamin D als Nahrungsergänzungsmittel unerlässlich ist, da die Eigenproduktion durch Sonneneinstrahlung in den Wintermonaten in Mitteleuropa nicht ausreicht.
Vitamin D nicht gleich Vitamin D
Wenn Sie sich dann für ein Nahrungsergänzungsmittel entscheiden, ist Vitamin D nicht gleich Vitamin D. Vielmehr existieren verschiedene Formen. In Nahrungsergänzungsmitteln wird in der Regel Vitamin D3 (Cholecalciferol) eingesetzt. Auch wenn die Studien dazu noch widersprüchlich sind, ist es möglicherweise besser wirksam als Vitamin D2 (Ergosterol), das eine geringfügig andere Struktur aufweist und aus Hefe gewonnen wird.
Vitamin D3 aus Wollfett
Bis vor kurzem hatte Vitamin D3 einen entscheidenden Nachteil für orthodoxe Veganer: Es konnte im Gegensatz zu Vitamin D2 nicht aus Pflanzen gewonnen werden, sondern wurde mittels UV-Bestrahlung aus Lanolin (Wollfett) hergestellt und war damit per definitionem nicht vegan. Seit einigen Jahren existiert jedoch ein Verfahren, mit dem veganes Vitamin D3 aus Flechten gewonnen werden kann. Die Herstellung ist allerdings um ein Vielfaches teurer als aus Wollfett und das Endprodukt analytisch nicht von der vegetarischen D3-Form zu unterscheiden. Studien zu dem neuen Flechten-D3 gibt es noch keine, ebenso wenig wie die Auskunft, woher die Flechten kommen etc. Zu viele Fragezeichen für uns. Wir bei Dr. Jacob’s Medical setzen beim Einkauf unseres Vitamin-D3-Rohstoffes lieber auf einen traditionsreichen deutschen Pharmahersteller, der das Wollfett aus der Wolle lebender Schafe verwendet und D3 mit über 100 Jahren Pharma-Erfahrung produziert, sodass Sie auf die Wirksamkeit vertrauen können.
Tierschonende Lanolin-Herstellung
Zudem ist die für die Vitamin-D-Herstellung benötigte Menge Lanolin verschwindend gering: Eine Flasche Dr. Jacob‘s Vitamin D3 Öl enthält 600 Tagesdosen Vitamin D3 (800 I.E.), für deren Herstellung insgesamt ca. 0,02 g Lanolin verwendet werden. Das Lanolin ist übrigens nur ein Nebenprodukt der Wollherstellung: die Schafe werden also nicht zur Lanolin-Herstellung geschoren, sondern zur Wollherstellung. Wir betonen dies, weil es heute nicht mehr auf Leder zutrifft. Hier werden inzwischen Rinder in großen Mengen nur wegen preiswerter Lederbezüge z. B. für deutsche Luxusautos oder schicke Schuhe geschlachtet – oft auf besonders grausame Weise, weil es Tierschutz in den Ländern, in denen das Leder hergestellt wird, nicht gibt.
Kompromissbereitschaft, auch als Veganer?
Grundsätzlich wird hier die Frage aufgeworfen, wie konsequent eine vegane Lebensweise in unserer heutigen Welt sein kann. Generell erzeugt die Produktion jeglicher Lebensmittel unvermeidbar Leid bei irgendeinem Lebewesen – übrigens auch im ökologischen Landbau oder in Ihrem eigenen Garten, in dem Sie vermutlich den Blattläusen und Schnecken nicht kampflos das Feld überlassen. Und wussten Sie, dass die Richtlinien des Demeter-Anbauverbandes eine Tierhaltung zwingend vorschreiben, um eine Kreislaufwirtschaft zu gewährleisten?
Kompromisse gehen wir auch als Veganer immer und überall ein, ob wir wollen oder nicht – es sei denn, wir machen es wie orthodoxe Jains in Indien: Die fegen den Weg, auf den sie treten, um keinem Lebewesen etwas zuleide zu tun, und tragen eine Maske, um keine Insekten einzuatmen. Das ist wirklich konsequent, aber leider sehr unpraktisch. Und Autofahren geht schon gar nicht, das ist nämlich nach deren Standard „Massenmord“.
Vitamin D für Veganer
Wir denken: Wenn es um Ihre Gesundheit geht, lohnt es sich möglicherweise, eine (kleine) Ausnahme vom veganen Leben zu machen. Eine Nahrungsergänzung mit Vitamin D ist insbesondere für Veganer wichtig und trägt dazu bei, dass Sie langfristig die vorteilhaften Wirkungen einer veganen Ernährungsweise genießen können. Wenn Sie Dr. Jacob’s Vitamin D3 Öl verwenden, haben Sie die Sicherheit, das die Vitamin D Menge drin ist, die drauf steht, und Sie sparen dabei außerdem noch viel bares Geld. Das können Sie dann wiederum für einen guten Zweck (z. B. an unsere Patenkinder in Indien) zukommen lassen.
Übrigens: Die Jacobs leben seit etwa 30 Jahren vegetarisch und seit einigen Jahren – wie auch viele Mitarbeiter – vegan. Produkte von toten Tieren wurden in der ganzen 20-jährigen Unternehmensgeschichte aus Prinzip nicht verwendet, nicht erst, seitdem vegan „in“ ist. Da, wo es darauf ankommt, haben wir sogar Produkte mit vegetarischen Rohstoffen wie Molke aus dem Sortiment entfernt, obgleich dies eine Umsatzeinbuße war. Doch eine „orthodox vegane“ Firma werden wir und wollen wir nicht sein.