Leichter abnehmen: Kalorien am Morgen fallen weniger ins Gewicht als am Abend
Wie das Frühstück Heißhunger vermeiden und gegen Übergewicht und Diabetes helfen kann
von Amelie Stein
Wer kennt ihn nicht, den Ratschlag: „Iss morgens wie ein Kaiser, mittags wie ein König und abends wie ein Bettler“. Doch ist da etwas dran?
Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, untersuchte eine Studie Unterschiede in der Kalorienverwertung nach dem Frühstück und dem Abendessen: 16 Männer bekamen unter Laborbedingungen ein kalorienarmes Frühstück (mit 11 % der benötigten Tageskalorien) und ein kalorienreiches Abendessen (69 % der Tageskalorien) sowie die umgekehrte Variante. Bei gleicher Kalorienzufuhr, egal ob hoch- oder niedrig-kalorisch, war die Kalorienverbrennung nach der Mahlzeit am Morgen deutlich höher. Die Studienteilnehmer, die nur ein kleines Frühstück bekamen, hatten den Tag über zudem mehr Hungergefühle und insbesondere mehr Appetit auf Süßigkeiten.
Frühstücken ohne schlechtes Gewissen
Die morgendliche Aufnahme der Hauptkalorienmenge bietet demnach verschiedene Vorteile, vor allem zur Vermeidung von Übergewicht. Da der Effekt der vermehrten Kalorienverbrennung am Morgen auch bei geringer Kalorienaufnahme vorhanden war, könnte er z. B. bei einer Reduktionsdiät dabei helfen die Gewichtsabnahme zu steigern.
Doch nicht nur in Hinblick auf das Gewicht war die Kalorienaufnahme zum Frühstück vorteilhaft. Zusätzlich war auch der Anstieg des Blutzuckers und der Blutinsulin-Konzentration nach dem Frühstück niedriger als nach dem Abendessen, was insbesondere für Diabetiker relevant ist.
Der altbekannte Ratschlag wird durch die Studie also bestätigt: Ein üppiges Frühstück ist einem ausgiebigen Abendessen aus gesundheitlicher Sicht vorzuziehen. Wer seine Kalorien überwiegend morgens zu sich nimmt und abends sparsam damit umgeht, kann möglicherweise Übergewicht und Diabetes mellitus vorbeugen.
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Quelle:
Richter J, Herzog N, Janka S, Baumann T, Kistenmacher A, Oltmanns KM. Twice as High Diet-Induced Thermogenesis After Breakfast vs Dinner On High-Calorie as Well as Low-Calorie Meals. J Clin Endocrinol Metab. 2020;105(3):dgz311. doi:10.1210/clinem/dgz311