Gesund das ganze Jahr
Stärken Sie jetzt Ihre Abwehrkräfte
Keine Jahreszeit fordert unser Immunsystem so stark wie der Winter. Mit unseren Tipps unterstützen Sie es!
Vermeiden Sie Unterkühlung
Halten Sie Hals und Füße warm. Unterkühlungen führen oft zu Infekten, weil sie die Immunbarriere der Schleimhäute schwächen. Bewegung und Wechselduschen sorgen für eine gute Durchblutung.
Sorgen Sie für gute Luft
Achten Sie darauf, regelmäßig zu lüften und gehen Sie an die frische Luft. Bei kalter Luft hält ein Mund-Nasen-Schutz die Schleimhäute warm und feucht und damit immunstark. Trockene Innenluft macht die Schleimhäute für Infekte leicht angreifbar, verwenden Sie daher z. B. einen Luftbefeuchter.
Essen Sie sich gesund
Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Pilze, Nüsse und Vollkornprodukte sind optimal. So versorgen Sie Ihren Körper mit wichtigen Nährstoffen und die enthaltenen Ballaststoffe liefern den „guten“ Darmbakterien Nahrung.
Gönnen Sie sich genug Ruhe und Schlaf
Stress schadet dem Immunsystem, denn das Stresshormon Cortisol unterdrückt wichtige Immunfunktionen. Sie sind im Winter generell weniger leistungsfähig? Sehen Sie das als Zeichen Ihres Körpers, auf das es zu hören gilt.
Und wenn Sie doch ein Atemwegsinfekt erwischt hat?
Schonen Sie sich und bleiben Sie zu Hause. Nicht nur Ihr Körper, auch Ihre Mitmenschen werden es Ihnen danken. Treiben Sie keinen Sport, bis Sie wirklich wieder fit sind. Sonst kann ein harmloser Infekt das Herz schädigen.
Essentielle Nährstoffe für das Immunsystem*
Vitamin D
Die deutsche Bevölkerung ist laut einer Untersuchung des Robert-Koch-Instituts (RKI) größtenteils nicht ausreichend mit Vitamin D versorgt. Einen von führenden Experten als gut angesehenen Vitamin-D-Spiegel von über 75 nmol/l1,2 haben demnach gerade einmal 12 %, im Winter sind es unter 5 %3. Vor allem bei Frauen sinkt der Vitamin-D-Versorgungsstatus mit dem Alter. Um Vitamin-D-Serumwerte von ≥ 75 nmol/l aufrechtzuerhalten, empfiehlt die American Geriatrics Society, dass Personen ab 70 Jahren täglich 4000 I.E. Vitamin D (aus allen Quellen) zuführen sollten.
Schließlich ist Vitamin D sehr wichtig für unser Immunsystem. Das Vitamin-D-Hormon Calcitriol (die stoffwechselaktive Vitamin-D-Form) wirkt über die Bindung an Vitamin-D-Rezeptoren regulierend auf das Immunsystem. Vitamin-D-Rezeptoren (VDR) wurden in vielen verschiedenen Immunzellen identifiziert, z. B. in Makrophagen (Fresszellen), die eine zentrale Rolle bei der Regulation von Abwehrreaktionen des Immunsystems spielen.
Vitamin A
Vitamin A bezeichnet mehrere chemische Verbindungen (z. B. Retinol), die unter dem Begriff Retinoide zusammengefasst werden. Eine ausreichende Versorgung ist wichtig, da Vitamin A zentrale Funktionen in unserem Immunsystem besitzt. Die Vitamin-A-Verbindungen sind bei der Bildung und der Aktivierung vieler Immunzellen beteiligt (z. B. Antikörper und weiße Blutzellen). In vielen Zielzellen wirkt Vitamin A synergistisch mit Vitamin D, da die jeweiligen Vitamin-Rezeptoren miteinander verschmelzen.
Vitamin A wird außerdem für die Intaktheit der Epithelzellen im gesamten Körper benötigt und ist damit für die Erhaltung der Schleimhäute wichtig. Epithelzellen bilden Oberflächengewebe auf der Haut, in den Blut- und Lymphgefäßen sowie in der Schleimhaut des Darms und der Atemwege.
Vitamin C
Kaum ein Vitamin hat so viele wissenschaftlich nachgewiesene Gesundheitswirkungen auf unseren Körper wie Vitamin C. Es unterstützt die normale Funktion des Immunsystems während und nach intensiver körperlicher Betätigung und trägt zum Schutz der Zellen vor oxidativem Stress bei. In unserem Immunsystem spielt Vitamin C sowohl eine Rolle bei der unspezifischen (angeborenen) als auch bei der spezifischen (adaptiven) Immunantwort. Dabei reichert sich Vitamin C besonders in Immunzellen wie z. B. Makrophagen an. Vitamin C unterstützt außerdem die normale Funktion des Energiestoffwechsels und trägt zur Verringerung von Müdigkeit bei.
Zink
Zink ist ein Cofaktor für viele enzymatische Reaktionen in unserem Körper und unterstützt u. a. einen normalen Vitamin-A-Stoffwechsel, den Schutz der Zellen vor oxidativem Stress sowie die Erhaltung normaler Haare, Haut und Nägel. Der menschliche Körper enthält ca. 2–4 g des essentiellen Spurenelements, welches über alle Organe verteilt ist. Es ist Bestandteil von mehr als 3000 Proteinen und Enzymen.
Ein zinkabhängiges Enzym ist beispielsweise Thymulin, das die Entwicklung von weißen Blutzellen in unserem Immunsystem stimuliert. Auch die Produktion und die Funktion vieler weiterer Immunzellen und Botenstoffe, wie z. B.
Zytokine und natürliche Killerzellen, sind abhängig von Zink.
Selen
Selen ist ein weiteres essentielles Spurenelement, welches sowohl den Schutz der Zellen vor oxidativem Stress als auch die normale Funktion des Immunsystems unterstützt. Selen ist Bestandteil vieler Proteine bzw. Aminosäuren, beispielsweise von dem antioxidativ wirkendem Enzym Glutathionperoxidase. In unserem Immunsystem scheint Selen vor allem bei der zellvermittelten Immunität eine Rolle zu spielen. Die zellvermittelte Immunität ist der Teil der Immunantwort, der durch Immunzellen (z. B. weiße Blutkörperchen) durchgeführt wird. Selen ist dabei insbesondere für das Wachstum und die Vermehrung der weißen Blutkörperchen wichtig. Mit seinen selenarmen Böden gilt Deutschland übrigens als Selenmangelgebiet.
Unterstützen Sie das Immunsystem Ihres Kindes
Kinder erleben eine Vielzahl von Infekten. Es ist vorteilhaft, wenn wir das Immunsystem unserer Kinder zusätzlich unterstützen. Nährstoffe wie Vitamin D, Vitamin C, Zink und Selen spielen eine entscheidende Rolle, um die normale Funktion des Immunsystems* zu unterstützen.
*Die Vitamine D und C sowie Zink und Selen tragen zur normalen Funktion des Immunsystems bei.
1Holick et al. J Clin Endocrinol Metab (2011) 96(7):1911-30.
2Bischoff-Ferrari et al. Am J Clin Nutr (2006) 84(1):18-28.
3Rabenberg et al. BMC Public Health (2015) 15:641; Guter Vitamin-D-Spiegel ≥ 75 nmol/l 25(OH)D, nach Holick et al. J Clin Endocrinol Metab (2011) 96(7):1911-30.